Kongressbericht
27. Jahrestagung der ACO-ASSO,
7.- 9. Oktober 2010, St. Wolfgang
GIST - Gastrointestinale Stromatumore
Nach dem fachübergreifenden Großthema „Individualisierte Krebstherapie“ im vergangenen Jahr hat sich die 27. Jahrestagung ganz in der Tradition der ACO-ASSO wieder einem sehr speziellen kleineren Thema - nämlich „GIST - Gastrointestinale Stromatumore“ - gewidmet. Bei dieser nahezu im gesamten GI Trakt vorkommenden Entität existiert aufgrund der epidemiologischen Seltenheit einerseits und der sehr spezifischen diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweisen andererseits ein Spannungsfeld, das besonderer Aus- und Fortbildung sowie Informationsweitergabe bedarf. Die Aktualität des Themas sehen wir darin reflektiert, dass sich die Tagung trotz großer onkologischer und radiologischer Parallelveranstaltungen vieler Teilnehmer (151 TeilnehmerInnen aus A, D, I, CH und USA, davon 45 Ärztinnen/Ärzte in Ausbildung) erfreuen durfte. Dieser Erfolg ist sicherlich auch der Tatsache zuzuschreiben, dass die Tagung unter Schirmherrschaft der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (ÖGHO) und der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) stattgefunden hat.
Als Initialzündung ermöglichte Michael Trybek mit seinem mitreißenden Programm „erfolgreich Scheitern“ einen wirklich etwas anderen Start in unsere Jahrestagung, bei dem fast kein Auge trocken und kein Herz ungerührt blieb.
GIST nehmen unter den Malignomen des GI Traktes in sämtlicher Hinsicht eine Sonderstellung ein. In diesem Sinn war die 27. ACO-ASSO Jahrestagung als Fortbildungssymposium konzipiert, wobei den Teilnehmern dank namhafter nationaler und internationaler Spezialisten ein wertvoller Überblick über den Stand des Wissens in endoskopischer, radiologischer, nuklearmedizinischer und histopathologischer Diagnostik, Genetik sowie interventioneller, chirurgischer und gezielter medikamentöser Therapie und Nachsorge geboten wurde. Als Novität wurden zur Stimulation der Diskussion unter den eingereichten Fallberichten einige zur mündlichen Präsentation ausgewählt und die Meinung des Publikums zu fallbezogenen Fragen mittels TED Befragung eingeholt: Aus dieser Interaktivität ergab sich im Anschluss an die Präsentationen eine besonders lebhafte und fallbezogene Diskussion mit den anwesenden Experten und Kongressteilnehmern.
Weitere Einreichungen wurden in der Posterausstellung präsentiert und reflektierten Zentrumserfahrungen mit GIST und immunhistochemische Studien. In die Posterausstellung wurden auch die ausgewählten Fallberichte zur „Nachlese“ inkludiert.
Eine weitere, für die ACO-ASSO möglicherweise zukunftsweisende Initiative wurde realisiert: Den Teilnehmern des Kongresses wurde ermöglicht, die Vorträge als Video inklusive der Präsentationsfolien zuhause nochmals zu verfolgen. Aufgrund mehrfacher Anfragen wird gerade an einem Konzept gearbeitet, die Vorträge allen interessierten ACO-ASSO Mitgliedern im web über die ACO-ASSO homepage anbieten zu können.
Die traditionelle Veranstaltungs-Location hat sich erneut als für die Größe der Tagung sehr geeignet bestätigt. Familie Sailer und ihr Team haben mit ihrem persönlichen Einsatz professionell, erfolgreich und angenehm für das leibliche Wohl unserer Gäste gesorgt und der Veranstaltung einen schönen Rahmen geboten. Die „ACO-ASSO Night“ wurde durch Darbietungen des Illusionisten Harry Lucas von den „Magic Mushrooms“ eindrucksvoll und durch „Clemens Schaller und Kapelle“ musikalisch abgerundet.
Leider wurde die Fessel-Ballonfahrt, zu der die ACO-ASSO samstags geladen hat, vom zu starken Wind verweht. Ansonsten durften sich die Teilnehmer in den Pausen rund um die Tagung wunderschönen Wetters erfreuen und das legendäre Herbstflair des Salzkammerguts genießen.
Wir sind vielen Personen zu großem Dank für Ihre Mithilfe bei Organisation und Durchführung verpflichtet: Den Anfang wollen wir mit Frau Mag.Gruber, der unersetzlichen Sekretärin der ACO-ASSO, machen, um mit unseren Kongressekretären Evelyne Bareck und Sebastian Schoppmann fortzufahren. Weiters gilt unser Dank besonders Frau Iris Bobal (MAW), Familie Sailer und Team (Congress St. Wolfgang), den Helfern vor Ort Fr. Dr. Akan, Fr. Dr. Ringhofer, Fr. Dr. Schwameis, Johannes Längle, Hrn. Dr. Purtscher, Herrn Ljubuncic, Frau Alendar, Michael Trybek, den Herren und Damen Referenten und Vorsitzenden, dem gesamten ACO-ASSO Vorstand, Herrn Mittlböck und Team (melcom GmbH). An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Austragung solcher Tagungen ohne die Unterstützung durch die medizintechnische und pharmazeutische Industrie nicht möglich wäre.
Die Veranstalter wollen die Möglichkeit nützen, sich bei den Sponsoren und bei den Ausstellern herzlichst zu bedanken. Zuletzt dürfen wir uns erfreut und dankbar all unseren Gästen gegenüber für ihr Interesse und die rege Teilnahme zeigen. Wir wünschen den Organisatoren für die 28. Jahrestagung von 5.-8. Oktober 2011 mit dem Thema „Mammakarzinom – Kontroverse und Empfehlungen“ mindestens ebenso viel Erfolg, wie wir beide erleben durften.
Johannes Zacherl und Friedrich Längle
Kongresspräsidenten 2010