Ziele und geplante Arbeitsweise der Arbeitsgruppe „Peritoneale Malignome“

Primäre und sekundäre Neoplasmen des Peritoneums wurden immer mit dem Stigma der Unbeeinflussbarkeit, der raschen Progredienz bei sich rapide verschlechternder Lebensqualität und mit dem unaufhaltsamen Endpunkt Tod versehen.

Die Entwicklung eines neuen multimodalen Therapiekonzeptes (zytoreduktive Chirurgie,intraperitoneale intraoperative hypertherme Chemoperfusion, frühpostoperative intraperitoneale Chemotherapie, systemische Chemoimmunotherapie) hat diese Meinung zumindest für einen Teil der betroffenen Patienten widerlegt.

Zudem führte die neue konsequente Auseinandersetzung mit dem Problem „Peritonealkarzinose“ in mehrfacher Hinsicht zu einer Intensivierung der Basiswissenschaft zu dieser Thematik.

Ziel der Arbeitsgruppe

Kurzfristiges wesentliches Ziel der Arbeitsgruppe ist die Bewusstseinsbildung, dass ein Teil jener Patienten, die sich mit einem malignen Befall des Peritoneums präsentieren, sinnvoll therapiert werden kann.

Laut Daten der Statistik Austria müssten allein im Ostösterreichischen Großraum mit 2, 5 Mio. Einwohnern – bei vorsichtiger Schätzung und enger Indikationsstellung – mehr als 170 Patientin mit peritonealen Neoplasmen von einer gezielten Therapie profitieren. Zur Zeit wird aber nur bei 20% über eine adäquate Therapie nachgedacht……

Mittelfristiges Ziel ist es, ein interdisziplinäres Netzwerk zu gestalten, in das betroffene Patienten eingeschleust werden können, um eine hoch effektive multimodale Therapie zu erhalten. Die Adaptierung des MEL – Katalogs ist hierbei genauso ein Ziel wie die Erstellung von definierten Qualitätskriterien für Diagnostik, Therapie und Nachsorge.

Langfristig sollen in Österreich zusätzlich zu den zwei bestehenden mehrere Therapiezentren etabliert werden, um einerseits die Zahl der in Frage kommenden Patienten auch wirklich behandeln zu können, andererseits aber den Patienten und deren Angehörigen Anreisewege von mehreren hundert Kilometern zu ersparen.

Was bietet die Arbeitsguppe neben den klassischen Arbeitsgruppentreffen und Programmbeteiligung im Rahmen des Österreichischen Chirurgenkongresses und der ACO/ASSO – Tagung:

  • Jährliche Workshops ( vulgo „Jedenspeigen“, zuletzt immer in Salzburg beim Doktorwirt)
  • Erarbeitung von ACO/ASSO – Standards hinsichtlich Indikation und Technik
  • Teilnahme an Operationen im Referenzzentrum im Hanusch KH / Wien und nach Absprache an den anderen Zentren
  • Organisation von „Networkoperationen“ bzw. Vorort – Operationen (siehe PCNetwork)
  • Überprüfung von und eventuell Teilnahme an international geplanten Therapieprotokollen ( Magenkarzinome, kolorektale Karzinome und Ovarialkarzinome / einige zum Teil knapp vor der Fertigstellung)
  • Literaturregister / Kommentare zu aktuellen Publikationen

Zu diesen Themen beachten Sie die Aktualisierungen auf der Homepage der ACO – ASSO.

Für die Arbeitsgruppe
F.Kober


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